Tag 17: Schweden

Um 6 Uhr klingelt der Wecker, drei Minuten später beginnt der Checkin. Wir sind schnell im Umbau unseres WoMos, aber die ersten Huper hinter uns melden sich schneller. Egal, schließlich dürfen wir ja nur 1 km weiterfahren, bevor wir nochmal eine Stunde aufs Boarding warten.

Nachdem die Fähre den Hafen verlassen hat, passieren wir die Kreidefelsen, die wir gestern von der Landseite besucht hatten.

Sehr plötzlich beschleunigt unsere Fähre. Meine App zeigt sage und schreibe 60 km/h, fast 33 Knoten. Erst jetzt stellen wir fest, wir befinden uns auf dem Skane Jet, der als Welt schnellster Fähr-Katamaran seit 1998 im Einsatz ist.

4 Wasserstrahlantriebe (max. 44 kn)

Die Offshoreparks rasen an uns vorbei,

so dass wir nach nur 2,5 h Fahrt Trelleborg, die südlichste Stadt Schwedens, erreichen. Dort besuchen wir den Wasserturm und die historische Windmühle.

Wasserturm (1911)

Nur ein paar Kilometer weiter lotst Luis uns in Smygehamn zu einem kleinen Café mit ausgezeichneten Toasts und wunderbarer Stimmung.

In der direkten Nachbarschaft findet sich neben dem Eisstand und der Fischräucherei auch noch ein Künstlermarkt im Bauernhof, und alles mit einem fantastischen Blick aufs Meer. Wir mögen Schweden!

Die Nacht verbringen wir auf einem Campingplatz in Borrbystrand, und merken schon vor dem selbstgekochten Abendessen, dass es deutlich kühler wird.

Tag 16: Rügen

Bergen auf Rügen ist heute unser erstes Ziel. Die Landschaft drumherum gleicht sehr den heimischen Eindrücken. In der Marienkirche findet das Mittagskonzert der Domkantorei Berlin ohne uns statt.

Wir sind schon längst unterwegs, die Ostküste von Rügen zu entdecken. In Göhren geben Fischbrötchen und Eis dem Leben wieder eines Sinn. Außerdem bestaunen wir die wahrscheinlich letzte deutsche Dampflokomotive.

Weiter im Norden betrachten wir in Binz die modernen Luxushotels nur von der Rückseite. In Prora sehen wir – nur ausschnittsweise – den 4.5 km langen Naziwahnsinn.

Prora, Umbau in Luxusobjekte?

Gegen 15:00 erreichen wir den Nationalpark Jasmund. Wir wandern durch schattige Buchenwälder, vorbei am Herthasee in Richtung Skywalk.

Die fantastische Architektur lenkt ein wenig von dem Naturschauspiel der Kreidefelsen ab, die man viel besser von der nur wenige 100 m weiter östlichen liegenden „Victoria Sicht“ betrachten kann.

Kreidefelsen (UNESCO Welterbe)

Der letzte Bus bringt uns zu unserem Parkplatz mit dem wundervollen Blick auf die Wälder zurück. Wir sind sehr unentschlossen, ob wir die Wartezeit zur Fähre hier verbringen oder in Sassnitz zu Abend essen wollen.

Glücklicherweise entscheiden wir uns für zweiteres und finden in der Sassnitzer Altstadt eine kleine Brasserie mit Livemusik und köstlichem Mahl. Nach Fischsüppchen, Scholle, Flunder und gebackenem Camembert krönt die Creme Brulee von Luis den Abend.

Unsere Nacht verbringen wir im Fährhafen in der Pole Position für die morgige Fahrt nach Schweden.

Tag 14: Zingst

Mit exzessivem Foodshopping und Autosightseeing in Greifswald beginnt unsere heutige Reise. Auf Zingst haben wir – wie erwartet – kein Glück einen Stellplatz zu ergattern und begnügen uns mit einem gemütlichen Bummel durch die Fußgängerzone samt Fischbrötchen und Pils.

Da uns ein wenig die Zeit davon läuft, fahren wir anschließend auf kürzestem Wege über Stralsund und Rügen auf die kleinere Nachbarinsel Ummanz. In der Campinggaststätte, wo die Hamburger definitiv die bessere Wahl gewesen wären, nehmen wir unser Nachtmahl.

Tag 13: Kiters Paradise

Unser Campingplatz in Loissin ist das Paradies für Kiter, Kitefoiler und Windsurfer. Nur wenige Schritte trennen Stellplatz und Strand. Entsprechend gut besucht sind Campingplatz und Strand.

Wir machen einen Pausentag mit kleiner Rad-/Scootertour, Schnitzen und Rumgammeln. Zum Sundowner besuchen wir die Beach Bar, von der man fast den Strand sieht.

Tag 12: Wolgast

Genauso unauffällig wie wir gekommen sind, verlassen wir Usedom wieder ohne unsere Kurkarte auszunutzen. Unser Weg führt uns über die Peenebrücke in Wolgast, wo ich einen kurzen aber sehr erquicklichen Termin habe. Vor- und nachher erfreuen wir uns am Fischmarkt über „Fischer Klaus“ und lustige Hinweise an Wildurinatoren.

Nach einer exzessiven Runde Fischbrötchen reisen wir weiter nach Loissin zu einen riesigen, aber schönen Campingplatz, auf dem wir drei Friesenjung‘ einen Platz direkt hinterm Deich am wilden Strand ergattern.

Beim Grillen am Abend habe ich nicht soviel Glück. Die Röstaromen verwandeln sich zu schnell in Bitterstoffen.

Tag 11: Stettin

Gemütlich verlassen wir unseren Platz am Hafen Richtung Stettin.

Dort beginnen wir unsere Stadtrundfahrt am Berliner Tor und finden nahe dem Zentrum einen Parkplatz. Wir wandern vorbei am Solidaritätsplatz, dem Königstor, an der weißen Philharmonie und der orthodoxen Kirche Sankt Nikolas mit der beeindruckenden goldenen Kuppel.

Wir nähern uns den Hakenterrassen mit dem Nationalmuseum, wo wir später das Titelfoto aufnehmen.

Bevor wir Polen verlassen, gönnen wir uns noch einen Kaffee und Pizzabaguettes am Strand von Swinemünde.

Zurück in Deutschland müssen wir feststellen, dass die Saison auf Usedom noch auf Hochtouren läuft. So werden wir auf der Suche nach einem Stellplatz erst in Karlshagen fündig und belohnen uns mit Fischsuppe und Tagliatelle.

Tag 10: Marina Dabie

Nach der gestrigen Party dauert der Start in den Tag etwas länger, dafür bekommen wir aber warme Semmeln zum Frühstück.

Unser erster Ziel auf dem Weg nach Stettin heißt Kolberg, dessen Strand zu den schönsten in Polen zählen soll.

Strand Kolberg

Wetterbedingt hält es uns aber nicht lange, wir stellen uns lieber in den endlosen Stau nach Stettin. Etwas genervt suchen wir am Rande Stettins verschiedene Stellplätze. Der erste hat kein Internet, der zweite ist geschlossen und beim dritten hält uns eine Schranke mit hässlicher Aussicht auf einen abgetakelten Platz auf.

Zu müde noch einen weiteren Platz anzufahren, überwinden wir die Schranke. 100 m weiter und einmal links abgebogen, eröffnet sich der Blick auf einen kleinen Yachthafen, an dessen Ufer schon ein paar Camper aller Nationalitäten stehen.

Wir freuen uns über einen Platz direkt am Wasser, den wir mit einem Landungs-GT feiern. Wir können unser Glück kaum fassen, als wir 100m und eine Ecke weiter auch noch zwei gemütliche Strandbars finden.

Das Angebot reicht von Thaisuppe über Nachos con Queso und Herings-Chiabatta bis zum Hot Dog.

Hot Dog

Bis jetzt ist das unser schönster Stellplatz in diesem Urlaub mit fantastischem Blick aus dem Bett.

Tag 9: Unter den Birken

Weiter westwärts findet Luis in Ustronie Morskie die „Nummer 1 der Ganzjahrescampings in Polen“.

Der küstennahe Weg dorthin bringt uns durch viele kleine und aus allen Nähten platzende Touristenorte. Die Buden an den Straßenrändern bieten ihre Waren, und Speisen feil, die Touristen schieben sich über die Bürgersteige und in der Mitte stehen die Mobilisten im Stau. In Mielenski reicht der sogar für einen Staukebap.

Nach unserer Ankunft flanieren wir erst über die Strandpromenade und anschließend durch das Gedränge der Touristenbuden.

Am Abend gibt eine polnische Band in der angeschlossenen Bar ein Konzert. Das Spiel des Bassisten hat es mir besonders angetan. Als Geburtstagseinlage wird neben Kuchen auch Wodka-Mirabelle aus der Riesenflasche gereicht.

Tag 8: Wicie

Wieder ein Tag, an dem wir viel fahren. Die endlosen und engen Alleen zeichnen zwar ein wunderschönes Bild, der Duft der Wiesen erinnert manchmal an korsische Macchia, aber trotzdem wird der Wunsch nach einer Pause größer. In Slupsk organisieren wir eine Prepaidsim mit 2,4TB für nichtmal 8 Euro und in Wicie finden wir einen Stellplatz auf einem kleinen Camping nur 5 Laufminuten vom Strand entfernt. Ich nehme das erste Bad dieses Urlaubs und Jyna ihr hundertstes. Am Abend lassen wir uns mit einem gemischten Heringsteller, Dorsch mit Knoblauch und Pizza verwöhnen.

ZUBR in Wicie

Während die Alten es sich vorm Gaggoo gemütlich machen, wird im Dorf noch gefeiert.

Party in Wicie