Eigentlich wollten wir am frühen Abend des Gründonnerstags aufbrechen zu unserer Rundreise durch die BeNeLux Länder mit Ziel DFB Pokal Halbfinale der Düsseldorfer Fortuna gegen die Werkself in Leverkusen. Aber in der Nacht hat mich eine Erkältung dermaßen aus dem Spiel genommen, dass wir das Training absagen mussten.
Tag 2: Kaiserslautern
Nach 36 h Heilschlaf entscheiden wir uns für die gemütliche Abfahrt um die Mittagszeit. Planlos brechen wir mit dem Ziel auf, irgendwo am Rhein anzukommen, der Rest wird während der Fahrt beschlossen. Luis entdeckt im Spielplan der Fortuna den Ort des Samstagspiels. Der Betze wird unser Ziel für diese Nacht.
Kurz vor Leonberg machen wir eine Hundepause und lassen uns zum Abendmahl im Brow. in Leonberg nieder. Gut gestärkt starten wir dann Richtung Lautern durch, wo wir auf einem innerstädtischen WoMo-Parkplatz, den wir mit mehrere Fans aus dem Düsseldorfer Raum teilen, übernachten.
Tag 3: Nicht nur Betzenberg
Nach schrecklichen 60 min. und 1:0 Rückstand gegen die roten Teufel kommt für die Fortuna Freude auf. Innerhalb von 9 min. schießen sich die Jungs um Kanaka mit 3 Toren auf Platz 3 der Tabelle. Und als Nächstes schießen sie uns ins Finale….
Wir bleiben mit den Füßen auf dem Boden und Gaggoo bringt uns über die Porta Nigra in Trier nach Luxemburg zur Beer Company. Bei Spicy Chicken lassen wir den Abend ausklingen und suchen uns ein Schlafplatz nahe der belgischen Grenze
Tag 4: Antwerpen
Nach gemütlichem Osterfrühstück in Steinfort findet Luis Zeit für seine tägliche Matheeinheit. Währenddessen steuere ich Gaggoo Richtung Antwerpen. Ca. 30 km außerhalb finden wir den ersten Camping seit drei Tagen und freuen uns aus eine heiße Dusche. Dann geht es auf zum Sightseeing mit obligatorischen Besuch einer belgischen Frittenbude, köstlich!
Das historische Zentrum beeindruckt uns mit seinen kleinen Gassen und großen Plätzen, uralten, gewaltigen Bauten und winzigen, schmalen Häuschen.
Tag 5: Renesse
Grau in grau starten wir mit einem leckeren Frühstück in den Tag. Zwar regnet es nicht, aber es ist kalt und Gaggoo klamm. Wir planen, trotz des miesen Wetters, uns über die Schelderdeiche langsam Richtung Amsterdam zu bewegen. Doch kaum sind wir auf der Autobahn zeigen sich im Nordwesten die ersten lichten Stellen am Himmel.
Zum ersten Halt auf dem Brouwersdam nördlich von Renesse gewinnt die Sonne die Oberhand. Nach über 35 Jahren endlich mit dem eigenen Wohnmobil wieder in alten Surfergefielden, die fest in Kiters Hände sind. Ein bisschen neidisch schauen wir den Kitern bei besten Windverhältnissen und Kippling, frittierten Mousselen und Kaassouffle zu, als wir bemerken, dass es schon 16:00 ist.
Wohl wegen der fortgeschrittenen Uhrzeit, tun wir uns bei der Campingplatzsuche eher schwer, finden aber dann am Ufer des Haringvliets (Rheinmündung) Platz auf einem kleinen Camping mit Restaurant und Billardtisch, an dem wir den fantastischen Tag langsam zu Ende gehen lassen.
Tag 6: Tulpen in Amsterdam
Schon früh nehmen wir das letzte Frühstück hinterm Deich und brechen auf nach Amsterdam, das wir auch zügig erreichen. Allerdings braucht es seine Zeit bis wir uns durch etliche Staus bis an die Rand des Zentrum gekämpft haben. Standesgemäß parkt Gaggoo vorm Grand Hotel Amstel Intercontinental, während wir die Stadt per pedes entdecken. Schon der erste Trödelmarkt verschluckt uns. Bis wir uns aus seinem Sog befreien, sind 2h vergangen und wir konstatieren (wieder einmal), dass die Zeit viel zu kurz bemessen ist. Schnell noch zum Rembrandhaus, einen kleinen Snack eingeworfen und dann wieder zurück zum Wohnmobil.
Ab nun geht’s rein geographisch wieder zurück Richtung Heimat. Über einen kurzen Abstecher nach Muiden am IJsselmeer finden wir in Utrecht einen Supermarkt, mit all den leckeren niederländischen Sachen, die uns schwerer machen, und ein kleines Abendessen in der belebten Utrechter Altstadt.
Unser Nachtlager schlagen wir auf einer Obstwiese nahe der A4 auf, und freuen uns auf den morgigen Sieg.
Tag 7: Fortuna
Wir verlassen Utrecht Richtung Düsseldorf, Fortuna und Pokalhalbfinale. Wir holen kurz die Schlüssel, suchen einen Parkplatz für Gaggoo, dann heißt es schon frischmachen und auf zum Anstoßen auf die Fortuna. Luis in der Altstadt, die alten Herren etwas ruhiger im Himmel & Ähd.
Der Rest der Geschichte ist kurz erzählt, Fortuna trifft keinmal die Werkself 4mal öfter. Adieu Pokal.
Gaggoo hat heute Auszeit, wir schleppen alles in die Wohnung und schlafen im Bett.
Tag 8: Katzenjammer
Nach dem Spiel ist vor der Arbeit. Es wird 16:00 bevor wir loskommen, noch schnell nach Duisburg, und dann wieder in Düsseldorf Schlüssel abgeben und die Mutter besuchen.
Dann beginnt der letzte Teil der Reise, am Rhein entlang Richtung Heimat. In Zons finden wir eine Pizza, in Unkel versorgungstechnisch alles, was das Camperherz erfreut und einen Parkplatz zum Schlafen.
Tag 9: Loreley
Der Tag ist Vater Rhein gewidmet. Von Unkel fahren wir an seinem rechten Ufer bis nach Koblenz, wo wir am Deutschen Eck die Vereinigung von Vater Rhein und Mutter Mosel bewundern.
Nach kurzem Aufenthalt mit Mittagstisch in der Altstadt von Koblenz bringen uns linksrheinische Straßen nach St. Goar, um mit der Fähre überzustehen, um rechts des Rheines zur Loreley zu gelangen.
Nach dem Besuch der Loreley-Statue bleiben wir weiterhin rechts vom Gevatter Rhein und finden in Maarsaue, kurz vor der Mainmündung und gegenüber der Mainzer Altstadt Unterschlupf auf einem Campingplatz, der in Hessen liegt , zu Mainz gehört und einem Stadtteil von Wiesbaden zugeschlagen wird. Obelix tät sagen, die spinnen, die Rheinhessen…
Tag 10: Highway To Home
Gemütlich lassen wir den Tag beginnen. Die Sonne trocknet schnell die uns umgebenden Wiesen und Wege, nur wir stehen mit Gaggoo im Schatten eines großen, alten Baums. Wir lassen uns Zeit mit Frühstück und Buskeeping und rollen gegen 11:00 Richtung Heimat los. Autobahnen bringen uns verkehrsfrei erst zum Almosenberg, an dessen Gipfel wir einen kurzen Stopp einlegen, und später nach Hause.
Während für Luis Partytime angesagt ist, trinken Helga und ich noch einen Absacker auf die nächste Gaggootour.